LiFePo4 Akku

[Joshi]

So ich habe nun, und da ist mkleim / Micha nicht ganz "unschuldig“ ,mir eine Kepworth 100Ah gegönnt und eingebaut. War jetzt ein paar Tage unterwegs und bin begeistert.
Verglichen mit der AGM von Startcraft zeigte die Kepworth 100Ah sich von meinen Verbrauchern ziemlich unbeeindruckt und ist kaum bis gar nicht abgefallen. Okay, das Wetter war für mein Solarmodul schon optimal aber der Unterschied war doch sichtbar, - wäre natürlich mit jeder anderen LiFePo4 genauso gewesen. Aber trotzdem vielen Dank für den Tipp denn der Preis von 310€ ist schon super.

Eine Frage hätte ich dennoch.
Ich habe die Batterie vor der Abfahrt per Landstrom geladen.
Dabei ist mir aufgefallen das die Anzeige der Batterie einen Wert von 14.2V ausgegeben hat. Da habe ich das Ganze lieber vom Landstrom getrennt.
Den Wert habe ich bei der AGM von Startcraft nie gesehen ( war aber auch vorher mies unterm Bett verbaut so das ich da vllt.auch nur nicht so oft geschaut habe)
Ist vllt. das Ladegerät defekt bzw. wie hoch darf die Spannung den sein? Hat da jemand vielleicht eine Idee zu?
Man merkt wohl schnell das ich kein Elektrotechniker bin

[BlueSky]

Es kommt darauf an wie dein Landstromladegerät eingestellt ist.
Zuerst ist es natürlich gut zu wissen was für eine Ladespannung der Akku Hersteller vorgegeben hat.
Diese Spannung sollte am Landstromladegerät auch einzustellen sein. Das selbe gilt für den Solarladeregler.
Im Normalfall ist die Ladespannung 14,20V - 14,40V.
Ist der Akku Voll - er hat die Ladeendspannung erreicht - sollte der jeweilige Laderegler auf "Erhaltungsspannung" gehen, 13,50V - 13,60V.
Das spannungsverhalten eines LiFePo4 Akkus ist ganz anders als das einen "Blei" (AGM) Akkus.
Von dem "Blei" denken muss man sich komplett verabschieden.

Um genaueres zu deiner Anlage zu sagen wären Ladegerät Typ und Solarregler Typ mit den jeweiligen Einstelldaten hilfreich.

[Joshi]

Hallo Jörg,
vielen Dank für die schnelle Antwort.

Zu den verbauten Geräten:
Batterieladegerät ArSilicii BC-520
Einstellung vboost 14,5V vfload 13,5V
Solarladeregler LR20A-LCD
Konstantladespannung 14,4V
Recovery Spannung 13,6V
Batterie Angabe Ladestrom 14,6 +-0,2V
Gruß
Joshi

[BlueSky]

Das passt dann so....

[Joshi]

Nur zum Verständnis für einen Elektronik-Legastheniker.
Dann dürfte die Batterieanzeige im Ladevorgang bis ca. 13,6 V hochgehen und nicht über 14,xV steigen richtig?
So als Laie denke ich, ist das nicht gut für das Bordnetz oder?

[BlueSky]

Du hast beim Laden im Prinzip drei Phasen.
In der ersten Phase liefert der Regler soviel Strom wie er kann, bzw. wie der Akku fordert. Dabei steigt die Spannung an.
Wenn die Ladeendspannung, z.b. 14.40V, erreicht ist geht der Regler in die Konstantspannungsphase. Das ist aber nur ein kurzer Moment, vielleicht 10min.
Danach geht der Regler in die Erhaltungsspannung, z.b.13.50V.
Diese Phase wird solange beibehalten bis die Spannung durch einen Verbrauch etwas absinkt.
Dann startet wieder die Ladephase.
Das die Bordspannung manchmal über 14V anzeigt ist völlig normal.

[Joshi]

Hallo Jörg,
vielen Dank für deine geduldige und ausführliche Beantwortung meiner Fragen.
Dann brauche ich ja nicht in Panik verfallen wenn ich mal einen Wert von ca. 14.4V auf meinem Display sehe.
Ich dachte schon mein Batterieladegerät würde das System schädigen....

[BlueSky]

Ich will dir jetzt keine Panik ins Gesicht zaubern.
Mit 14,40V wirst du im Bordnetz keine Probleme bekommen.....
Und jetzt kommt es..... Aber ein paar "12V" Geräte die du, wie auch immer ans Bordnetz anschließt können mal ins "stolpern" kommen.
Die einen haben nie was, die anderen suchen sich den Wolf.

Eins noch zum Schluss: Deine Ladegeräte sind die "einfachsten", tun ihren Dienst und funktionieren, aber einige z.B. sind mit mit einem in 10Stufen einstellbaren Lautstärkeregler zufrieden, andere möchten gerne 100 Stufen zum Einstellen haben.
Mach dir keine Gedanken.... Alles Gut - und wenn.....dann Frag

[mkleim]

Hi,
Jörg hat das soweit alles gut beschrieben und erklärt.

Besonders die Lade- und Entladekurven sind bei LiFePo komplett anders als bei AGM´s.

Gerade bei LiFePo kann man sehr viel am Anfang (auch mal über 14V) reinpfeffern und dann wird es ab 80% Ladung gemächlicher bis es voll ist.
Die Kepworth sind voll ab 13,9V Spannung.

Kann auch mal drüber sein, das aber dann eher nur, wenn das Ladegerät noch dranhängt. Nimmst du das weg und der Akku entspannt sich ein wenig wirst du dann ankommen.
Wichtig ist dabei eben: Alle Beteiligten Geräte auf Ladekennlinie LiFePo einstellen. Haben sie eine solche nicht: Raus damit. AGM Ladekennlinie ist dafür untauglich.

Entladen: Der eigentliche Spaß geht total gut bis ca. 12.5V Spannung. Das nimmt langsam ab und die Spannung bleibt sehr lange einigermaßen konstant für deine Geräte.

Irgendwann kommt dann aber der Hammer und das BMS schaltet einfach ab, um den Akku zu schützen. Oder bei die Victron Geräte die eher auf Schonung eingestellt sind, als auf hartes Entnehmen bis zum geht nicht mehr.

Also ich denke: Wenn die die LiFePo als einfachen Ersatz für die AGM hast und die Geräte LiFePo Ladekennlinie haben, dann hast du jetzt einfach mal mit einem drittel Gewicht die eventuell 4-fache Leistung für den dreifachen Preis einer AGM, aber mit der 5 fachen Lebensdauer.

Und natürlich auch mit einer relativ konstanten Spannung bis der Akku leer ist. Das ist auch absolut nicht zu unterschätzen.

Deinen Solarladeregler habe ich mir gerade mal angeschaut: Den würde ich tauschen. Besorge dir einen der eine LiFePo Ladekennline integriert.
Warum würde ich den tauschen?
Eine Konstantladelinie von 14,4 ist keine LiFePo-Ladekennnlinie, Damit pumpst du immer 14,4 V rein und es nimmt keine Rücksicht auf den Ladezustand.
Das wird gehen, aber nicht sehr schonend sein und den Akku eher früher als später schaden, denke ich.
Korrigiert mich, wertes Fachpublikum.
Eine AGM mit einer etwas flachereren Konstantladung hat damit nicht so das Problem.

Will jetzt keine Werbung für Victron Energy machen, aber das sind meine Geräte der Wahl.

Gruß
Micha